Sonntag, 12. Juli 2009

Aufgabe 1: Aller Anfang ist schwer (Woche 2)



A hard day's night




Sonntag



Am Morgen wachte ich mit höllischen Kopfschmerzen auf. Es fiel mir zunächst schwer, mich an den gestrigen Abend zu erinnern und unsicher blieb ich noch eine ganze Weile im Bett liegen, nachdenklich an die Decke starrend. Mir schwante nichts Gutes und nach etwa einer halben Stunde quälte ich mich schweren Herzens aus meinem Bett.

Nachdem ich mich angezogen hatte und ins Wohnzimmer ging, bestätigten sich meine Befürchtungen. Es war also wahr, ich hatte einen neuen Mitbewohner:



Da an der Situation nun nichts mehr zu ändern war, und Jani und ich sowieso ein Herz und eine Seele waren, beschlossen wir nun einfach das Beste aus der Situation zu machen. Ich hatte ihn ja eigentlich gerne um mich und ihm ging es genauso. Der einzige Haken an der Sache war Jon, der noch nichts von alledem wusste. Statt uns jedoch sinnlos den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die wir nicht ändern konnten, setzten wir uns zusammen und grübelten darüber, wie wir unser Zusammenleben nun gestalten sollten.





Jani und ich entschieden uns dafür, das Geld das wir durch den Verkauf seiner Habseligkeiten (immerhin 5000$!!) erstmal beiseite zu legen und noch ein wenig zu sparen. Schließlich musste unser Zuhause wirklich mal renoviert werden und auch ein paar neue Möbel waren nun fällig. Für den Anfang würden wir uns aber vorerst das Bett und die Couch teilen, denn wir wollten nicht mitten in der Renovierung mit leeren Händen dastehen.

Da das Chaos bei uns jedoch langsam aber sicher ausartete und Jani als Roadie nun auch schon ein wenig besser verdiente, holten wir uns zumindest eine Putzfrau ins Haus.. Statt gleich zu arbeiten plauderte sie jedoch lieber erstmal stundenlang mit Jani, was mir nicht wirklich in den Kram passte.. Nein, ich bin nicht eifersüchtig. Wieso auch?!




Weil ich mir das Ganze nicht länger mitansehen wollte schnappte ich mir meine Gitarre und ging zum Üben in den Park. Immerhin musste ich meine Fähigkeiten dringend aufbessern, wenn ich meinen Traum vom Rockstar irgendwann mal erfüllen wollte. Entgegen meiner Erwartungen blieben sogar einige Leute stehen um mir zuzuhören und die Musik zu genießen.


Völlig in mein Gitarrenspiel vertieft, bemerkte ich gar nicht wer sich noch zu meinen Zuhörern gesellt hatte...

Erst als ich völlig erschöpt eine Pause machte entdeckte ich ihn, wie er vor Begeisterung und Stolz auf mich laut klatschend hinter mir stand.


Natürlich umringten die Leute ihn sofort, und so zogen wir uns ein wenig zurück um ungesört reden zu können. Die Freude ihn endlich wiederzusehen war so groß, dass ich ihm einfach sofort um den Hals fiel und mich an ihn schmiegte. Er hatte mir so gefehlt...



Nachdem die erste Freude über unser Wiedersehen verflogen war, begann sofort mein schlechtes Gewissen an mir zu nagen. Wenn ich wollte, dass meine Beziehung mit Jon eine glückliche wurde und funktionieren sollte, musste ich ihm von den Geschehnissen der letzten Tage erzählen, mir blieb keine andere Wahl. Zögernd und auch ziemlich unsicher griff ich nach seinen Händen und beichtete ihm alles, was passiert war...



Wie nicht anders zu erwarten, reagierte Jon nicht gerade begeistert.. Er war zwar einerseits froh über meine Ehrlichkeit, andererseits wusste er nicht, wie er die ganze Sache auffassen sollte, geschweige denn, wie er mit der Situation umgehen sollte. Nach einem eher halbherzigen Kuss auf die Wange ließ er mich stehen, mit der Bitte ihm Zeit zum nachdenken zu geben und "keine Dummheiten" zu machen.

Traurig fuhr ich nach Hause, in der Hoffnung mich an Janis Schulter ausweinen zu können. Was mich daheim erwartete senkte meine Laune jedoch nur noch mehr. Jani lag völlig fertig im Bett und schlief (konnte ich es ihm verdenken?) und unsere Küche war überflutet, da nun auch der Geschirrspüler den Geist aufgegeben hatte. Um mich wenigstens ein bisschen von meinem Kummer abzulenken, tat ich etwas für mich sehr Untypisches und beseitigte zumindest mal das größte Chaos, bevor ich mich für ein Nickerchen auf meine unbequeme Couch zurückzog.








Dienstag



Meine Tagesabläufe wurden immer monotoner.. Jon hatte sich seit unserem Wiedersehen am Sonntag nicht mehr bei mir gemeldet, und wie betäubt ging ich meinem Alltagsleben nach. Tagsüber schlief ich im Bett bis ich zur Arbeit musste - nachts gehörte es Jani - und Nachts feilte ich weiter an meinen Gitarrenkünsten.



Wirklich ausgeschlafen war ich jedoch nie, und in dieser Nacht passierte das Unglück.
Völlig fertig nickte ich auf dem Sofa ein und hatte völlig vergessen, vorher das Feuer im Kamin zu löschen.


Geweckt von dem beißenden Gestank schreckte ich hoch und konnte gerade noch das Schlimmste verhindern.



Nachdem es mir gelungen war das Feuer zu löschen bevor irgendwas in unserem Haus schaden nahm, schlurfte ich missmutig in das dunkle Bad und gönnte mir eine ausgiebige und vor allem kalte Dusche. Aber auch das half nicht wirklich gegen die ständig an mir nagende Müdigkeit und so nickte ich danach sofort wieder ein, als mein Kopf das Polster der Couch nur berührte.



Da die Situation uns beide allmählich zermürbte und auch die ständige Mikrowellenkost uns mittlerweile zum Hals raushing, beschlossen Jani und ich uns morgen einen schönen Tag zu machen und wenigstens mal wieder zusammen essen zu gehen. Immerhin war morgen endlich unser freier Tag.






Mittwoch


Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht. immerhin hatte Jani mir freiwillig das Bett überlassen, überlegten wir uns, was wir heute unternehmen wollten. Da wir beide durch unsere Schlafsituation ständig total übermüdet waren, entschieden wir uns dafür, den Tag langsam anzugehen und das Restaurant, in dem wir auch bei unserem Kennenlernen waren, zu besuchen.



Leider hatten wir nicht wirklich viel Zeit, und so genossen wir das Essen und vor allem die dringend nötige Abwechslung in unserem monotonen Tagesablauf sehr. Zu meiner großen Überraschung spazierten nach dem Essen meine Mutter und Granny an uns vorbei. Mit beiden hatte ich seit meinem Auszug von Zuhause nicht mehr gesprochen, da ich ständig beschäftigt war.

Granny wollte natürlich sofort alles über mein neues Leben erfahren, und während wir so tratschten, kam Jani mit meiner Mutter ins Gespräch und wickelte sie, wie auch mich am Anfang, sofort um den Finger.



So vergingen einige Stunden, bis wir schließlich bestens gelaunt und mit einigen guten Ratschlägen im Gepäck wieder zuhause ankamen. In unserer Abwesenheit hatte sich die Dusche jedoch entschlossen mal wieder kaputt zu gehen - Klappe die zweite..

Jani erklärte sich jedoch sofort bereit sie zu reparieren und so konnte ich mit gutem Gewissen beruhigt schlafen gehen. Wie praktisch so ein Mann im Haus doch sein kann ^^







Donnerstag


Am Morgen war ich noch gar nicht richtig wach, und gerade erst auf dem Weg ins Badezimmer, als Jani mich schon voller Aufregung überfiel und einen Rat von mir wollte. Ein Bekannter hatte ihn angerufen und ihm gesagt, dass der berühmte Gitarrenspieler Maurizio Hinterhuber in der Stadt war und ein Seminar gab.



Leider fand das Seminar genau zu seiner Arbeitszeit statt, und so war er ziemlich skeptisch ob er einfach blaumachen und dort hingehen sollte. Da dies jedoch eine einmalige Gelegenheit war - um die ich ihn auch ein wenig beneidete, weil ich selbst keine Karte für die Veranstaltung mehr bekommen hatte - redete ich ihm gut zu, und riet ihm, diese Chance unbedingt wahrzunehmen.



Um ein wenig Schlaf nachzuholen und für das Seminar fit zu sein, zog sich Jani ins Bett zurück, danbar dafür, dass ich ihm bei seiner Entscheidung geholfen hatte. Ich hingegen beschloss, noch ein wenig Gitarre zu üben bevor ich zur Arbeit musste. Auch unsere Putzfrau hatte einiges zu tun, da unser Geschirrspüler mal wieder beschlossen hatte, den Geist aufzugeben. Langsam wurde das wirklich lästig, dass ständig alles kaputtging...



Genervt beschloss ich also draußen auf die Fahrgemeinschaft zu warten, und um mir die Zeit zu vertreiben, rief ich Granny an und plauderte eine Weile mit ihr. Schließlich hatte ich ihn gestern versprochen mich in Zukunft öfter zu melden, da sie sich große Sorgen um mich gemacht hatte. Immerhin eine Person in meinem alten Zuhause die mich vermisste...


Während ich mich auf der Arbeit voll ins Zeug legte, machte sich Jani später auf den Weg in die Stadt, um das Seminar von Maurizio Hinterhuber zu besuchen. Ich war schon sehr gespannt was er mir später darüber erzählen würde. Vielleicht konnte ich so ja auch noch etwas von ihm lernen...


Aber auch für mich verlief der Nachmittag nicht ereignislos. Ich war befördert worden und war nun die Managerin von "Senseless". Keine einfache Situation für mich. Auf der Arbeit verlor Jon kein einziges Wort über unsere Beziehung, sondern verhielt sich extrem professionell, nach Feierabend jedoch ging er mir aus dem Weg.. Keine schöne Situation für mich...



Traurig verkrümelte ich mich zuhause in mein Bett und beschloss, nur noch härter zu arbeiten um möglichst schnell die nächste Stufe der Karriereleiter zu erreichen. Lange würde ich dieses angespannte Arbeitsverhältnis nämlich nicht aushalten.

Da wir sparen mussten und Jani ausserdem beim Reparieren der Dusche seine Begeisterung für das Heinwerken entdeckt hatte, machte er sich abends nach dem Seminar gleich an die Reparatur unseres Geschirrspülers. Mittlerweile weiß ich bald wirklich nicht mehr, was ich ohne ihn machen würde.







Samstag


Da ich mich seit meiner Beförderung nur noch mehr zurückgezogen hatte und Trübsal blies, wollte Jani mich endlich wieder auf andere Gedanken bringen. Um mir eine Freude zu machen, stand er extra früh auf - es war sogar noch dunkel - und bereitete uns liebevoll ein Frühstück zu.



Dies war jedoch nicht seine einzige Überraschung und so wollte er mir nach dem Essen unbedingt noch etwas zeigen. Denn auch er war fleißig gewesen und hatte in den letzten Tagen viele Stunden mit Gitarre spielen verbracht. Voll stolz präsentierte er mir ein Lied, das er, wie er sagte, extra für mich geschrieben hatte.



Ich liebte den Song sofort, und Jani versprach mir es mir beizubringen, sobald wir wieder mehr Zeit füreinander hatten. Juhu! Jetzt allerdings mussten wir uns ziemlich beeilen und auf den Weg zur Arbeit machen. Wie mir davor graute...

Meine extremen Bemühungen in den letzten Tagen hatten sich jedoch ausgezahlt. Nach Feierabend kam mein Chef zu mir um mir zu sagen, wie etxrem zufrieden er mit meiner Leistung war. So wurde ich also endlich vom Job der Bandmanagerin erlöst und durfte nun als Musiktalentsucher arbeiten.



Als ich nach Hause kam um Jani von meinem neuen Job zu erzählen, wurde ich jedoch total überrascht. Auch er war befördert worden, und war aufgrund seines handwerklichen Talents nun zum Bühnenarbeiter aufgestiegen.



Das bedeutete für uns beide einen großen Bonus in der Haushaltskasse, den wir wirklich gut gebrauchen konnten. Da unsere derzeitige Wohnsituation nun nach einer Woche langsam unerträglich wurde, rechneten wir unser Erspartes sofort aufgeregt zusammen. Das Ergebnis fiel um einiges besser aus als erwartet hatten, wir hatten es immerhin auf stolze 8071$ gebracht!

So würden wir Montag also endlich mit der Renovierung beginnen können. Überwältigt vor Freude konnte ich nicht mehr an mich halten und sprang Jani begeistert in die Arme...



...an meine Probleme mit Jon dachte ich in diesem Moment keine Sekunde.




Ende Aufgabe 1 - Woche 2

2 Kommentare:

  1. Echt toll! :)

    Ich mag Emily total, diese Frisur, echt der Hammer. So süß! :D

    Jani ist auch total sympathisch, aber die langen Haare.. hmm...

    Der Prolog ist auch klasse, ich mag Granny!

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  2. So, da ich ja jetzt auch bei Blogger registiert bin, kann ich mich Kommi-masig mal revanchieren. Find deine ersten 2 Wochen klasse geschrieben. Komisch, dass bei dir im Haus immer was kaputt geht. :D Witzig find ich auch, dass sich Emily und Jani für so ein speerlich eingerichtetes Haus ne Putzfrau leisten; aber da ja immer mal was kaputt geht. ^^

    MfG. Ghost

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