Freitag, 10. Juli 2009

Aufgabe 1: Aller Anfang ist schwer (Woche 1)

Chaos ist das halbe Leben...




Sonntag


Hier bin ich nun also angekommen in meinem neuen Zuhause... die letzte Nacht konnte ich vor Aufregung fast kein Auge zutun, aber vor ein paar Stunden war es dann endlich soweit:Endlich habe ich meinen Freiraum und die Chance meinen großen Traum zu verwirklichen.



Doch es heißt ja, jeder fängt klein an. Und so auch bei mir. Grannys Erspartes reichte gerade mal so für das Nötigste, und da das Haus doch schon etwas älter ist, werde ich wohl einiges zur Seite legen müssen, um es von Grund auf zu renovieren und hübsch einzurichten.



Doch für den Anfang ist es perfekt!









Für meine Renovierungspläne musste natürlich erstmal ein Job her. Bevor ich also die Zeitung sinnlos nach irgendwelchen unseriösen Angeboten durchblätterte, nahm ich mir lieber kurz die Zeit den Zeitungsjungen ein wenig auszuhorchen. Da er viel in der Stadt unterwegs war, erhoffte ich mir von ihm den ein oder anderen Tipp. Als ob es das Glück gut mit mir gemeint hätte, erzählte er mir bereitwillig, dass sie im Theater noch Musiker für eine Band suchen. Genau das was ich wollte!





Da ich zum Singen nicht sonderlich begabt bin, schnappte ich mir kurzerhand meine Gitarre und studierte einen einfachen Song ein (was mich fast den ganzen Nachmittag kostete). Für mehr würde mein Talent vorerst nicht reichen und ich ging nicht davon aus, dass in einem kleinen Ort wie Riverview Spitzenmusiker gesucht würden.









tja... wie man sich täuschen kann. Beim Vorspielen habe ich mich mit meinen gerade mal drei Akkorden die ich erst spielen kann bis auf die Knochen blamiert. Am liebsten hätte ich mich in ein Mauseloch verkrochen. Aber stattdessen beschloss ich, um meinen Traum zu kämpfen und konnte mit viel Gebettel und Gezeter immerhin einen Job als "Fan" ergattern.. puh.






Nach diesem mehr oder weniger erfolgreichen Vorstellungsgespräch, beschloss ich mir etwas Gutes zu tun und mir im Theater gleich einen Film anzusehen. Eine Romanze - ich fand ihn großartig. Das Mädchen das neben mir saß scheinbar auch, und so kamen wir draußen nach dem Film noch ein wenig ins Gespräch.



Bis plötzlich Steve hinter uns stand. Ihn konnte ich momentan überhaupt nicht gebrauchen, und so machte ich mich schnellsten auf den Heimweg.





Da morgen mein erster Arbeitstag im Theater war, und ich einen besseren Eindruck hinterlassen wollte als bei meinem grandiosen Auftritt, putzte ich mir nur noch schnell die Zähne und kuschelte mich dann zufrieden in mein Bett.






Montag






Heute war mein erster Arbeitstag im Musikbusiness... Fan sein ist doch anstrengender als man denkt. Den ganzen Tag waren meine Kollegen und ich damit beschäftigt im Lager aufzuräumen, Flyer für das bevorstehende Konzert von "Senseless" zu verteilen, und und und



Da ich nach so einem stressigen Tag nicht die geringste Lust auf klebriges Mirkowellenessen verspürte, wollte ich nach der Arbeit im Restaurant nebenan etwas essen gehen, als ich auf der Straße plötzlich Jon traf, den Leadgitarristen von "Senseless".



Ich habe schon seit Jahren eine kleine Schwäche für ihn und so fasste ich mir ein Herz und sprach ihn an... naja.. eigentlich himmelte ich ihn eher an, aber er schien es amüsant zu finden und lud mich prompt zum Essen ein.





Dabei hatte sich Steve wegen sowas früher immer über mich lustig gemacht und nur verächtlich gemeint "an so einen Star käme man ja sowieso nie ran".. an Jon schon, er war total auf dem Boden geblieben. Während dem Essen fanden wir schnell heraus wie viel wir gemeinsam hatten und hatten sofort einen Draht zueinander.

Da es schon sehr spät war bot er mir nach dem Essen an, mich nach Hause zu fahren, was ich mit klopfendem Herzen natürlich nur zu gerne annahm.

Bei mir angekommen lud ich Jon ein, noch kurz mit reinzukommen. Als wir dann bei mir im Hausflur standen um uns zu verabschieden trat betretenes Schweigen ein.. doch dann kam auf einmal eins zum anderen und wir küssten uns schüchtern.



Gentleman wie er ist, ist er natürlich direkt danach nach Hause gefahren, jedoch nicht ohne mir ein Problem dazulassen über dem ich wohl die ganze Nacht wachliegen würde... Ob ich seine Freundin sein will..




Dienstag







Nachdem ich mich die halbe Nacht lang schlaflos im Bett herumgewälzt hatte, wachte ich am Morgen total ausgehungert und nicht wirklich schlauer als am Vorabend auf. Also beschloss ich die Entscheidung erst einmal aufzuschieben, auch wenn mein Herz schrie ich solle ja sagen und mein Verstand mir davon abriet. Lieber wandte ich mich an meinem freien Tag erstmal den banaleren Dingen zu. Während ich auf der Couch saß und frühstückte überlegte ich mir was ich heute unternehmen könnte.





Da ich noch ein wenig Geld beiseite gelegt hatte, beschloss ich in die Stadt zu fahren und ein paar Gitarrenstunden zu nehmen, denn ohne mehr Übung würde ich es nie in die Band schaffen, zumindest nicht aus eigenem Verdienst, das war mir klar.



Gesagt, getan. Nach zwei Stunden taten mir meine Finger so weh, dass ich sie beinahe nicht mehr bewegen konnte, aber immerhin war ich nun in der Lage zwei einfache Lieder zu spielen. Ausserdem fühlte ich mich so gleich viel motivierter fleißig weiterzuüben.



Nach dem Unterricht wollte ich ein wenig im nahegelegenen Park entspannen, war aber noch so kaputt von der letzten Nacht, dass ich glatt eingeschlafen bin. Und das mitten in der Öffentlichkeit.. peinlich, peinlich...


Es dauerte allerdings nicht lange und ich wurde von einem klingelnden Handy und einer Stimme geweckt. Als ich die Augen aufmachte sah ich ihn: Jani


Eigentlich wollte ich nur kurz zu ihm gehen und mich über seine Rücksichtslosigkeit beschweren...





...aber er lockerte die Situation sofort mit einem Witz auf und wir kamen ins Gespräch. Da wir scheinbar einiges gemeinsam hatten verstanden wir uns auf Anhieb einfach super und ich habe selten so viel gelacht wie mit ihm.







Durch mein kleines Nickerchen im Park war es schon beinahe Mittag und so verlegten wir unser Gespräch ins nahe gelegene Restaurant weiter um einen Happen zu essen. So erfuhr ich dann auch, dass er ebenfalls als "Fan" arbeitete - jedoch für das hiesige Symphonieorchester - und genau wie ich davon träumte, eines Tages als Rockstar groß rauszukommen.

Als ich dann spätabends endlich daheim war, übte ich noch ein wenig auf der Gitarre, um mir das Neugelernte besser einzuprägen. Aber nach etwa einer Stunde war ich so müde, dass ich mich zufrieden in mein Bett verkrümelte.




Donnerstag




Gestern habe ich mit Jon telefoniert.. Wir sind jetzt ein Paar... beziehungsweise wir sind noch in der Testphase und wollen erstmal sehen wie das mit uns so klappt. Zu verlieren hab ich ja nichts.. Ich glaube wir haben den ganzen Tag nuuuur telefoniert. Ich weiß nicht ob Jon etwas nachgeholfen hat, aber heute wurde ich durch einen Anruf geweckt, und ob das wirklich nur Glück war weiß ich nicht:



Natürlich nahm ich die Gelegenheit begeistert an und machte mich sofort wieder ans Gitarre üben, als es plötzlich an der Tür klingelte. Da ich niemanden erwartete, war ich umso schockierter als ich sah wer mich da "besuchte".

In meinem ganzen Chaos hatte ich glatt vergessen meine Rechnungen zu zahlen und so stand die Gerichtsvollzieherin vor der Tür...





Nachdem sie weg war verschaffte ich mir erstmal einen Überblick über das was sie mitgenommen hatte. Zum Glück waren es nur zwei Lampen und duschen kann ich zur Not ja auch im Dunkeln... allerdings sollte ich vielleicht wirklich mal mehr Ordnung in mein Haus bringen...




Auch von aussen sah mein kleines Häuschen nicht mehr so ansprechend aus wie noch vor ein paar Tagen als ich eingezogen bin. Aber statt aufzuräumen rief ich erstmal meinen Freund - ich liebe es ihn so zu nennen - an um mich bei ihm auszuheulen. Danach blieb mir für diese unangenehme Aufgabe keine Zeit mehr, weil ich mich so schnell wie möglich auf den Weg zur Arbeit machen musste, ich wollte ja nicht zu spät kommen.




Immerhin hatte sich mein Fleiß in den letzten Tagen ausgezahlt und ich bin zum Roadie befördert worden. Nun war ich also offiziell "Bandsklave"





Das musste gefeiert werden. Aber ich hatte aus meinen Fehlern gelernt und fuhr erstmal nach Hause um sofort meine restlichen Rechnungen zu bezahlen.





Da Jon heute leider keine Zeit mehr hatte und ich aber unbedingt meine Beförderung feiern wollte, verabredete ich mich eben mit Jani. Immerhin waren wir mittlerweile doch schon sehr enge Freunde geworden und ich wusste, mit ihm würde der Abend ein voller Erfolg werden.







Freitag

Ich hatte Recht mit meiner Einschätzung des Abends und Jani und ich sind sicher bis drei Uhr nachts um die Häuser gezogen. Dementsprechend fühlte ich mich auch nach dem Aufstehen. Um meinen Zustand wenigstens etwas aufzubessern wollte ich eine kalte Dusche nehmen, doch als ich in mein (dunkles...) Bad ging begrüßte mich das erste Problem. Die Dusche war kaputt und hatte das ganze Zimmer überflutet. Auch das noch




Da ich handwerklich ein absolutes Antitalent bin, ich aber vor der Arbeit dringend duschen sollte, blieb mir nichts übrig als einen Handwerker zu rufen. So wird das nie was mit dem Sparen. Ich sollte mir langsam was einfallen lassen...






Auf der Arbeit ging der Tag dann ebenso stressig weiter wie er angefangen hatte und - natürlich - kurz vor Feierabend kam mein Chef mit einer dringenden Bitte zu mir. Natürlich mit Sachen die am besten gestern schon erledigt worden wären.





Eigentlich war ich zwar schon ziemlich erledigt und wollte nur noch in mein Bett. Aber da ich es unbedingt in die Band schaffen will, konnte ich natürlich nicht einfach absagen. Also schwang ich mich nach der Arbeit auf mein Rad und fuhr noch schnell zum Rathaus. Da sowieso niemand mehr da war, konnte ich die Papiere einfach in der Eingangshalle abgeben...








Samstag

Puh.. heute hätte ich beinahe verschlafen. Ich war von gestern und von meiner Feier am Vorabend immer noch so kaputt, dass ich fast meine Fahrgemeinschaft verpasst hätte und zu spät gekommen wäre. Aber zum Glück eben nur fast





Scheinbar hatte sich mein Fleiß aber für mich ausgezahlt, denn heute kurz vor Feierabend - das wird scheinbar langsam zur Gewohnheit - kam mein Chef zu mir um mit mir über meine Leistungen zu sprechen. Wenn das so weitergeht schaffe ich es vielleicht wirklich irgendwann mal mir meinen Traum zu erfüllen





Das musste unbedingt gefeiert werden! Da Jon leider wegen eines Konzerts nicht in der Stadt war rief ich wieder meinen besten Freund an. Auf Jani konnte man sich verlassen, wenn ich ihn brauchte war er sofort zur Stelle.

Diesmal sogar mit einer Flasche Sekt zum Anstoßen im Gepäck.


Je später es wurde, umso verrückter wurden mit der Zeit auch unsere Gesprächsthemen. Ich weiß nicht mehr wer von uns beiden den Vorschlag gemacht hatte, aber wir beschlossen spontan, dass er bei mir einziehen sollte und ich erinnere mich noch ganz dunkel mit seinem Vermieter telefoniert zu haben.



Ich weiß nicht mehr wie ich ins Bett gekommen bin, vermutlich hat Jani mich getragen




Aber während ich friedlich meinen Rausch ausschlief machte mein neuer Mitbewohner es sich auf meinem Sofa bequem...




Ich will nicht wissen wie Jon reagieren wird, wenn er davon erfährt.. und ich hoffe dass die Freundschaft zwischen Jani und mir diese Nähe aushalten wird.







Ende Aufgabe 1 - Woche 1


1 Kommentar:

  1. Böse Zungen würden behaupten,das Emily mit den 3 Arkoren die sie spielen kann,perfekt für ne Punk Band wäre. xD Aber zum Großen Rockstar,dafür muss sie wohl noch lange üben.

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